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Die Aufnahmen des Kurzvideos entstanden rund um den spätgotischen Brückenturm (erbaut um 1473) welcher als ältester Bauteil der spätmittelalterlichen Festungsanlage dient.
Mitten im Inn stehend als Massivpfeiler, ragt der 17 Meter hohe Brückenturm empor, der asymmetrisch angepasste Wellenbrecher leitet die Wassermengen auch bei Hochwasser wie es diesen Sommer fast dauerhaft der Fall war, elegant durch die Schlucht.
Momentan führt der Inn sehr wenig Wasser, das nicht nur an der Jahreszeit liegt. Der Inn wurde weitum begradigt und eingedämmt, seine Ufer verbaut. Seit den 1930er Jahren wird der Fluss für die Stromerzeugung genutzt. Eine Restwassermenge von 10 m3/s. wird jedoch auch an extrem trockenen Sommertagen vom GKI garantiert.
Nach wie vor ist es ein Ort der einen in den Bann ziehen kann, ein Ort geprägt von Geschichte der uns nur erahnen lässt was hier, in der schluchtartig eingeschnittenen Talsohle im heutigen Gemeindegebiet von Nauders alles vonstatten gegangen ist.
Diese von Natur aus günstigen Voraussetzungen zur Absicherung der Flussgrenze nutzte angeblich bereits 1078 Herzog Welf von Bayern zur Stationierung einer Wachmannschaft.
Der Ast hat sich der Farbe des Inns angepasst, partiell wurde Elchgeweihflechten (Pseudevernia furfuracea) appliziert.
Technik:
Baumwollfaser auf Kiefer.
In dieser Rauminstallation wurden drei Räume und ein Teil des Aussenbereichs zum vollständigen Bestandteil der Installation "Ast"
Das eine ist vom anderen nicht zu trennen, es ist eine Einheit, die ganzheitlich vom Künstler gestaltet und solcherart vom Betrachter erlebt werden soll.
In diesem Video wurde das Gesamtwerk verfilmt, um so den Betrachter auf virtueller Ebene zu begleiten.
Im realen Leben zu sehen ist die Dauerausstellung der Rauminstallation "Ast" in der Galerie Sigmundsried | Ried im Oberinntal
Film: unendlich Kopfkino / Flo Achenrainer
Wer haltet es aus eine ruhige Bildsequenz länger als 10 sec. anzusehen?
Vorsicht! Es fallen eventuell Details auf, oder werden überhaupt erst so wahrgenommen. Schon immer hatte die Seifenblase eine spezielle Bedeutung. Neben der Betrachtung von Farbenpracht, Ästhetik, Faszination und dem physikalischen Phänomen an sich sah man die Seifenblase vor allem als Symbol für Vergänglichkeit (Vanitassymbol). „Vanitas“ ein Ausdruck für die Vergänglichkeit allem Lebendigen. Damit wird der Betrachter ermahnt, sich nicht an die weltlichen Freuden zu heften. Auch befinden sich solche Symbole oft auf Portraits der höheren Bürgerschicht. Auch hier wird darauf hingewiesen, dass der Dargestellte sich seiner eigenen Sterblichkeit bewusst ist. Die Verbreitung der Vanitassymbole verstärken sich im 16.- 18. Jahrhundert in der gesamten europäischen Kunst, finden sich aber besonders gehäuft in den Niederlanden und Flandern. In diese Zeit fällt auch ein Paradigmawandel in der Kunst; denn die Abwendung rein sakraler Themen führt zu einer Hinwendung profaner Themen. Der tief verankerte christliche Glauben drückt sich auch in den Symbolen aus, welche zwar das Auge erfreuen, indem Genüsse oder schöne Gegenstände und Motive gezeigt werden, aber dennoch gleichzeitig durch die Integration eines Vanitassymboles auf die Kurzlebigkeit derselben hinweist. Im 15. – 17. Jahrhundert gab es zahlreiche Mahnpredigten, die den Verfall der Sitten kritisierten. Dazu gehörten die Sünden Eitelkeit, Habsucht, Völlerei und Wollust – alles Sünden, die die übermäßige Anhaftung an das irdische thematisieren. Vanitassymbole sind meist gut zu erkennen, da ihre Symbolhaftigkeit sich über mehrere Jahrhunderte nicht veränderte und die Assoziationen auch heute noch naheliegend erscheinen. So ist ein typisches Symbol der Totenschädel, der einerseits an die Vergänglichkeit erinnert, andererseits natürlich auch für den Tod selbst stehen kann und somit in erster Linie und sehr unmittelbar an diesen erinnert. Die Einfügung eines Totenschädels in ein Stillleben war ein beliebtes Mittel, um eben dieses auszudrücken. Bei Hans Holbein finden wir das elegant gelöst; neben zahlreichen weltlichen Gegenständen, die nicht sofort an die Vergänglichkeit erinnern, wurde ein Totenschädel als Vexier – als Zerrbild integriert. Dieser ist recht raumnehmend auf dem Boden angeordnet und eröffnet so eine tiefere Ebene, die der Betrachter erst auf den zweiten Blick entdecken kann. Der Totenschädel und auch die Personifikation des Todes – stärker auf den Tod ausgerichteten Symbole und Personifikationen nennt man auch „memento mori“- Sinnbilder. Auch Musikinstrumente zählen zu diesen Symbolen, denn ihr Klang ist von kurzer Dauer. Wenn wir bei diesem Werk genauer hinsehen, entdecken wir eine gerissene Saite an der Laute. Dieses kleine Detail verstärkt die Botschaft, findet sich häufig wieder, unter anderem bei Caravaggios Werken. Auch die Sanduhr oder verstreichende Zeit ist ein willkommenes Symbol wie beispielweise bei einem Werk von Hans Baldung Grien. Das schöne Mädchen scheint sich in Eitelkeit im Spiegel zu bewundern. Völlig gedankenverloren bemerkt sie nicht den Tod, der sich von rechts nähert und mit der Sanduhr über ihrem Kopf auf das nicht allzu ferne Ende hinweist...